Dienstag, 12. März 2019

Buddie ist schon wieder abgängig

Nicht, dass es etwas Neues wäre:


Neu ist:

Seine frühere Futter-Mutter, die ihn bis Februar im Plattenbau, 4. Stock, gehalten hat, möchte ihn wieder bei sich haben.
Er wäre dann zwar gefangen - aber immer zu Hause.

Donnerstag, 7. März 2019

Eine Woche für die Katz (7)


Die Nacht bei Dotscha
Ich beim Fressen -
jetzt nicht bei Dotscha -
aber da hatte ich nix
zum Fotografieren dabei.
Also den Zweibeiner
mit dem Knipsdings.
Ich dachte nicht mal an ihn.

Außerdem hatte ich Hunger. Und es wurde dunkel. Die Nachrichten an der Kleidung des Zweibeiners berichteten meiner edlen Nase von lecker Nass- und Trockenfutter, einem gepflegten Katzenklo und weichen Bettdecken. Und von einer umgänglichen, ja einsamen Mit-Katze in einer Wohnung im Erdgeschoss. Ein edler Kompromiss zwischen Plattenbau und „schnellmalrrrrrrau“ - dachte ich. Sehr edel. Die Zweibeiner riefen ihre Katze Dotscha. Ich habe mich umgehört. Das ist russisch und bedeutet Tochter. Sie ist ein Einzelkind – aber schon ein ziemlich altes. Kaum Bock auf Spielen, zum Schnurren reicht es aber. Und bereit zu teilen. ALLES. Als ich mit Dotscha ein wenig schmuste, entdeckten mich die Zweibeiner in ihrer Wohnung. Mit Dotscha hatte ich schon alles besprochen und meine ausgesprochen guten Manieren – zum Beispiel bei der Benutzung des Katzenklos – überzeugten die edlen Zweibeiner, mich über Nacht zu beherbergen. Sehr edel – wie gesagt. Absolut katzengerecht.

Mittwoch, 6. März 2019

Eine Woche für die Katz (6)

Ich - unterwegs zum "Hier ist das Paradies-zu-Ende-Schild".
Volle Nasenkonzentration - falls ihr wisst,
was ich miaueine ...

Die Nacht bei Dotscha 

Außerdem hatte ich Hunger. Und es wurde kühl und dunkel. Die überaus edlen Nachrichten an der Kleidung des Zweibeiners berichteten meiner edlen Nase von lecker Nass- und Trockenfutter, einem gepflegten Katzenklo und weichen Bettdecken. Und von einer umgänglichen, freundlichen, altersweisen und ein wenig einsamen Mit-Katze in einer Erdgeschoss-Wohnung im. Ein mehr als edler Kompromiss zwischen Plattenbau und „schnell-mal-mmmmrrrrrrau“ - dachte ich. Sehr edel. Ich also hinterher. Und zack - war ich drin.
Die Zweibeiner riefen ihre Katze "Dotscha". Ich habe mich umgehört. Das ist russisch und bedeutet "Tochter". Sie ist ein Einzelkind – aber eben ein ein schon ziemlich altes. Die zweibeinigen Kinder der großen Zweibeiner sollen ja noch älter sein, wenn ich Dotscha glauben darf. Als sie alle noch jünger waren - und kleiner - und mit in der edlen Wohnung wohnten, hat Dotscha mit ihnen gespielt und ihnen viel beigebracht, was man so fürs Leben braucht. Sagte sie mir im Vertrauen.  Aber nun, wenn sie, so ausgewachsen, zu Besuch kommen: Völlig vergreist. Nix mehr mit Springen von Ast zu Ast ... respektive vom Klodeckel ins Waschbecken. Zweibeiner sind halt arm dran.
Dotscha hingegen: Zwar auch alt - und - kaum Bock auf Spielen, aber noch sehr kuschelig und anschmiegsam. Zum Schnurren reicht es auch noch. Und bereit zu teilen ist die gute Dotscha. ALLES. Das ist wichtig. Das ist edel. Paradiesisch eben. Das Schild musste noch ziemlich weit weg sein.
Als ich mit Dotscha gerade ein wenig schnurrte und schmuste und einträchtig futterte, entdeckten mich die Zweibeiner in ihrer Wohnung. Mit Dotscha hatte ich schon alles besprochen und meine vorzüglichen Manieren – zum Beispiel bei der Benutzung des Katzenklos – überzeugten die edlen Zweibeiner, mich über Nacht zu beherbergen. Sehr edel – wie gesagt. Absolut katzophil - für die gebildeten Zweibeiner unter Euch..
Auf der Bettdecke im Schlafzimmer ruhte ich neben Dotscha von meinen Abenteuern aus. Die Nacht war sehr edel.

Morgen mehr - nicht drängeln - ich bin auch nur ein Kater - und noch dazu einer mit Kastratioinshintergrund. Praktisch mit einer Teil-Behinderung. Stellt Euch mal vor, Ihr wäret an meiner Stelle! Nur noch Fressen und Schlafen und Spielen und Schmusen. Dotschas graue Haare zeigten mir, wohin das führen kann.

Dienstag, 5. März 2019

Eine Woche für die Katz (5)

Meine edle Katzentreppe, voll cool, mit quer liegenden
Vertiefungen, wo ich mich unterwegs festhalten kann.
Runter wie hoch.
Edel.

Auf der Suche nach dem Schild 

Wo war ich stehen geblieben? Ach ja – beim Schild am Ende des Paradieses, das ich suchen musste. Am Montag habe ich es dann in Angriff genommen. Man muss ja ausgeruht sein für solche Unternehmungen.

Montagmorgen also. Sonne scheint. Mrrrrraaaauuuu – Zweibeiner - zack zur Haustüre - ich nix wie raus – und zur Katzentreppe gleich wieder rein in die Küche, dem Zweibeiner glaubhaft versichern, dass ich ohne Probleme von draußen wieder reinkomme – wenn mir danach ist.

Ich bin em-katzi-piert. Oder wie das heisst. Sooo groß kann die Welt ja nun nicht sein, dass ich mich verlaufe. Jedenfalls nicht der Teil, der das Paradies ist. Paradiese waren bisher immer gut überschaubar. Gerade bei Kerstin – mit ihren zwei Zimmern im vierten Stock.

Ich - Lachenweg runter, teils schön verwilderte Gärten – angenehm zu durchqueren – ein großer Platz mit Jung-Zweibeinern hinter jenem Haus, wo sie tagsüber eingesperrt gehalten werden (aber sie dürfen wohl auch manchmal kurz raus – jedoch ohne edle Katzentreppe) – Sand zum Scharren (Ihr wisst schon ...) – ein paaar Grashalme, die nach Hund riechen – ein sehr stilles Plätzchen, wo eiserne Schienen auf Schotter unendlich weit nach rechts und links verlaufen (voll langweilig, weiss nicht wozu) – doch dann ein Zweibeiner, der eindeutig lieb zu Katzen ist. Sehr lieb. Unglaublich lieb. Einfach edel. So muss es sein. Den behielt ich konzentriert im Auge. Und in der Nase. Sogar noch mehr in der Nase als im Auge. Und im Ohr. Aber das versteht ihr ja sowieso nicht. Ihr Ignoranten.
Bin schon wieder müde.
Tschüssi bis morgen!

Katzitatzi – ja, ich kann auch weiche Pfötchen geben ….

Montag, 4. März 2019

Eine Woche für die Katz (4)

Mäuschen an der Angel -
na ja, für drinnen mag es ja gehen.

Auf dem Lachenweg ...  

Mein neues Stammpersonal ist da gaaaaanz anders. Wir waren schon zusammen draußen, ich habe eine Katzentreppe direkt vom Garten ans Küchenfenster und wie man munkelt, soll im Kellerfenster auch noch eine „Katzenklapper“ - oder so ähnlich - eingebaut werden. Ich weiss aber noch nicht genau, was das ist. Etwas zum Klappern - vermute ich mal. Ich habe ja schon ziemlich viel Spielzeug.

Ein Mittagsschläfchen im Holzschuppen habe ich auch schon genommen. Ein Paradies in dem ich lebe … Und nichts kann mich hindern, das ganze Paradies zu erforschen. Bis ich an eine Grenze stoße, die mir sagt: „Hier ist das Ende des Paradieses“. So etwas sollte doch möglich sein!

Bis morgen

Mrrrraauuuu ...

Sonntag, 3. März 2019

Eine Woche für die Katz (3)

Kein Vergleich mit vorher 
Das von mir extra erfundene Nuss-Spiel -
aber der Zweibeiner spielt nur
mit mäßigem Eifer mit

Fressen und Schlafen klappt ja bei meinem Stammpersonal – aber katzenkindgerechtes Spiel hat sich noch nicht so richtig herumgesprochen. Da hätte ich auch bei meiner früheren zweibeinigen Katzenmama und ihrem Katzenmamakind – in der 4. Etage, Plattenbau – bleiben können. Da war immer Action. Jedenfalls, wenn das Schulkind heim kam. Knuddeln und Toben - voll kätzisch - äh - herrlich (damit ihr es auch versteht).

Nur auf mein „rrrrrau, rrrrau, mau“ wurde überhaupt nicht eingegangen. Spreche ich wirklich so undeutlich? Dabei wusste ich genau, dass hinter der Wohnungstür die große weite Welt beginnen würde. Und zum Fressnapf zurück wäre ich – bei guter Laune – auch gekommen. Oder woanders hin. Woanders hin kann man immer – ist man erst einmal draußen. „Rrrrrau!!!“ Gaaanz schlechte Ohren haben diese Zweibeiner manchmal.

Ich durfte damals in der Waschmaschine schlafen, unter der Couch, auf der Bettdecke – alles kein Problem. Jagen über Tische und Bänke - alles erlaubt.
 Aber bei „rrrrrau“ waren die Ohren auf Durchzug gestellt. Ich wäre auch bestimmt wiedergekommen – also vielleicht, eventuell, wenn es gerade nichts interessanteres gegeben hätte. Ich schwör!

Samstag, 2. März 2019

Eine Woche für die Katz (2)


Wie es begann

Es begann am vorigen Sonntag. Mir war sterbenslangweilig. Statt mit mir zu kuscheln oder zu spielen - wie es sich gehört – saß mein Zweibeiner an der Tastatur, mit der ich schon so manche lustigen Zeichenkette auf den Bildschirm gezaubert hatte und meinte, mich als Tastendrücker übertreffen zu können. Der Depp! Als Zweihänder auf über 50 Tasten ... Wie soll das gehen? Schon mit vier Pfoten muss ich mehrmals darüber fegen, um auch nur die geringste Wirkung zu erzielen. ...

Sinnloses Unterfangen! Ich bin der Boss. Und nur, weil ich an Mäusen ein gewisses - nun ja, sagen wir – Interesse haben soll, bekam ich dieses komische Ding mit dem endlos langen Schwanz auf den Buckel gesetzt – eine Maus? Dass ich nicht lache! Voll langweilig.

Ich muss mich jetzt erst einmal ausruhen. Fortsetzung folgt.

Mrrrraaauuu ...

Freitag, 1. März 2019

Eine Woche für die Katz (1)

Auf legalem Ausflug (ich kann auch anders!!!) mit
meinem Fotografen und Futterknecht.

Darf ich mich vorstellen?

Ich heisse Buddie v.d. Straße.
Das ist kein Adelstitel sondern mehr eine Herkunftsbezeichnung - wie bei einem guten Wein. Oder Käse. Käse mag ich lieber.

Der Adel von vornehmen Hunden ist ja auch nur relativ. Was da mancher Zweibeiner so „Zwinger“ nennt! Kein Hauch von Dresden, kein bisschen Barock, nix Pöppelmann – nur geschmacklos.

Meine Mission ist es keineswegs, selbst edel – das heisst von Adel - zu sein, sondern die Zweibeiner meiner Umgebung zu veredeln. Das ist mir in den letzten Wochen klar geworden. In dieser Mission bin ich diese Woche viel unterwegs gewesen. Die meisten Zweibeiner verstanden die Botschaft und verhielten sich edel mir gegenüber. Wie es sich eben gehört.

In Coswig lässt sich's leben – im Allgemeinen. Wenn man jung, hübsch und verschmust ist. Mit einem Stich ins Niedliche vielleicht noch.

Jedenfalls abends. Doch erst am Morgen zeigt sich der wahre Charakter - wie edel ein Zweibeiner wirklich ist. Und mancher Zweibeiner zeigt sich am Morgen danach ausgesprochen unedel, habgierig und uneinsichtig. Ich bin auch nur ein Kater und alles kann ich nun wirklich nicht durchgehen lassen. Aber ich bin schon mit ganz anderen Freiheitsberaubungen fertig geworden. Merkt's Euch!
Es irrt der Mensch solang' er strebt -
wenn er dem Kater Futter gebt.
(Johann Mauzius von Goethe)
Ja, das ist schlechte Grammatik. Aber große Dichtung. Und ich stehe dazu. Wir edlen Wesen aus der Familie der Falidae, die wir uns herablassen, bei den Zweibeinen zu wohnen, sind auch sprachlich tolerant. Und zwar sehr.

Das beginnt schon beim Namen. Außer auf „Buddie“ höre ich auch
  • auf  „Runter vom Tisch“ - Erbadel in degenerierter Seitenlinie, 
  • auf „Futter/Fressen“ - meine proletarische Seite, sowie – 
  • besonders gerne auf „Hau ab!“
    Dann komme ich flugs herbei, um zu sehen, was es gibt. 
Ja, mir macht keiner so leicht etwas vor.

Nun habe ich hier einige Themen angeschnitten, die mir sehr am Katerherzen liegen. In den nächsten Tagen werde ich etwas ausführlicher. Und dann kriegen auch manche Zweibeiner ihr Fett weg. 

Ich werde natürlich keine Namen nennen – wenigstens nicht die richtigen. Aber die Getroffenen werden laut und vernehmlich bellen. Man kennt das.

Spitzt die Ohren!

Bis morgen - Miau.

Buddie ist schon wieder abgängig